Empfang zweier Briefe vom 02. und 16.09.1551 sowie der Uhr und des Ringes / Die Geschenke hat Sibylla nicht verdient und kann
sie nur durch ihre ständigen Gebete für seine Befreiung vergelten, von deren Inbrunst Johann Friedrich spätestens am Jüngsten Tag
erfahren wird und die Gott hoffentlich erhören wird; Gottvertrauen / Wie einst der Pharao wird der „Tyrann“ einmal von Johann
Friedrich ablassen und durch Gottes Zorn mit seinem Gefolge zur Hölle fahren, Zit. Lukas 18,7, Jesaja 46,4 und Psalm 111,9 / Sibylla
ist froh, dass die „teuflischen spanischen Bluthunde“ Johann Friedrich nun wieder in Frieden lassen; Gottes Strafe hat in Gestalt der
Einnahme kaiserlicher Schiffe und Güter durch die Franzosen bereits eingesetzt, Zit. Jeremia 30,16; inzwischen soll der „Pharao“ noch
mehr niederländische Schiffe an die Franzosen verloren haben, Sibylla und die Prediger beten für die Bestrafung des „Pharao“ und
Johann Friedrichs Befreiung / Sibylla zweifelt nicht daran, dass Johann Friedrich mit Gottes Hilfe noch einmal nach Wolfersdorf kommen
wird; sie selbst ist lieber dort als in Hummelshain, wenngleich derzeit wegen unsteten Wetters nicht gut jagen ist; Sibylla bedauert
nur, dass es dort weder eine Kirche noch eine Uhr gibt; Sibylla hat die Hirsche an beiden Orten ganz nah bei sich röhren gehört und
Johann Friedrich zu sich gewünscht, zumal ihre Wolfersdorfer Stube nun sehr schön mit Bildern geschmückt ist / Bedauern über Johann
Friedrichs Schwermut, über die er in seinem Brief vom 16.09.1551 berichtet; Gott möge ihn trösten und bald erretten, wofür Sibylla
betet; Gottvertrauen, Zit. Lukas 12.7, Gott möge Johann Friedrichs Standhaftigkeit erhalten / Sibylla ist froh, dass der „Pharao“
wieder krank ist und Johann Friedrich deshalb nicht mit ihm in die Niederlande ziehen muss / Freude über Johann Friedrichs Gesundheit,
die Gott erhalten möge; auch Sibylla und die Söhne sind gesund / Erneuter Dank für den Ring und die anderen Geschenke, den sie lieber
persönlich als nur schriftlich überbringen würde / Segenswünsche / Nachfrage, ob Erasmus von Minckwitz‘ elfjährige Tochter wirklich
ins Frauenzimmer aufgenommen werden soll, wo sie wahrscheinlich eher das Schwatzen und Lügen als das Nähen und Wirken erlernt, wofür
die Blanckin schon sorgen wird; dringende Bitte um Stillschweigen hierüber; Sibylla will nichts ohne Johann Friedrichs Wissen und
Willen tun