Der GN ist älter als der gleichlautende ON, auch wenn der ON früher überliefert ist. Der GN ging auf Röthen (heute Stadt Sonneberg) und Mönchröden (Stadt Rödental, Lkr. Coburg) über. Das Wort Röthen abgeleitet von ahd./mhd. rot für ‚rot, rote Farbe’ (GRIMM 14, Sp. 1287 ff. – KLUGE, S. 693. – SCHWENTER 1950, S. 44-54. – RÖHRICH II/1992, S. 1256 f.) in diesem Fall ‚rotes Gewässer’, ,roter Bach’ o. ä. (KAISER 1935. – SCHINDHELM 1998, S. 63 f.) Dagegen vermutet H. GRAßMUCK in dem FlN einen alten Flussnamen, da die älteste überlieferte Form Rotin von indeur. rodhos für ,Fluss’ abzuleiten wäre. Da die Erstnennung sich in der Nähe vorgeschichtlicher Fundorte befindet, könne dieser FlN einer so hohen Altersschicht zugewiesen werden. (GRAßMUCK 1955, S. 46 f.)
Die Ableitung von mhd. riuten, roten für ‚roden’ i. S. von ‚Rodung’ (KLUGE, S. 690) wie in der älteren Literatur behauptet (RIEMANN 1891) ist unwahrscheinlich. (KAISER 1935) Der Name bezog sich wohl auf roten Sandstein oder Sandboden, wie er z. B. am Eichberg oder auch flussabwärts bei Mönchröden (Stadt Rödental) ansteht. Vom Fluss ging der Name auf Siedlungen über, so 1149 für [Mönch-]Röden und 1225 für Roten [unter der Burg Sonneberg] jeweils erstmalig belegt. (KAISER 1935. – SCHINDHELM 1998, S. 63 f.) Abwegig ist der Bezug auf rotfarbene Eisenverbindungen im Quellbereich des Flusses (FREYSOLDT 1904, S. 43), da dieses Gebiet erst erschlossen wurde, als der Name bereits lange in Verwendung stand. Die unterschiedliche Schreibweise des Namens in den Katastern Thüringens (Röthen) und Bayern (Röden) geht auf Festlegungen aus dem 19. Jahrhundert zurück. Im Urkataster Sachsen-Meiningens wurde bei der Erstaufnahme 1863/64 die von den Geometern aufgenommene Form Röthen nachträglich durch die Form Röden ersetzt, die auf den Katasterkarten bis Ende des 19. Jahrhunderts beibehalten blieb. Erst 1904/10 wurde die alte Form Röthen wiederhergestellt. Sachsen-Coburg und in dessen Rechtsnachfolge Bayern hält jedoch bis heute an der Schreibweise Röden fest, die sich so auch in von Bayern redigierten Kartenwerken für thüringische Gebiete (Top. Karten 1:25.000 Blatt Neustadt b. Coburg und Blatt Sonneberg) findet.