Der Thiergarten. Dieser Flurname findet sich auch in Reinstädt und Röttelmisch unter dem Namen Ebergarten. Daneben kommt auch in Reinstädt der Name Brühl vor. 706 befindet sich unter gewissen Klosterschenkungen ein Wald, der wegen seines Reichthums an Hirschen Hirschbrühl (bruil) genannt wird. Dobenecker 4. Im Mittelalterlatein heißt der Thiergarten brolius, daher Brühl. Der Zaun darum heißt bersa; bersarius, der Birschmeister. Die Jägerzunft in den mittelalterlichen Saalfelder Stiftungsurkunden. Sie hatte das Vorrecht der Hundefütterung etc., dafür auch Sorge zu tragen, daß das Raubzeug ausgerottet wurde, und sonstiges Wild nicht überhand nahm. Wenn die Klöster mit Dörfern beschenkt wurden, so wurden letztere von der Wildfütterung befreit. Jedenfalls dienten die Tiergärten dazu, gefangernes [sic] Wild für den Consum aufzubewahren. Die Anlegung von Thiergärten für gewisse Distrikte erscheint als eine mittelalterliche Polizeimaßnahme.
Abschrift: Lommer, Victor (ohne Jahresangabe): Flurnamen des Amtsgerichts Kahla