1956 restauriert • Lagen: (IV -1)7 + IV15 + III21 + 4 IV53 + (IV+1)62 + 9 IV134; f. 59 Schaltblatt (12x21) • Textverlust: zwischen f. 3/4 ein Blatt, zwischen f. 7/8 eine Lage • Kustoden i, iii - xii • Schriftraum 20,5 x 15,5 • 31 Zeilen • karolingische Minuskel; Überschriften teilweise in Capitalis • gelegentlich Graeca in griechischen Majuskeln • 4-6 Schreiber • rubriziert
area of text:
20,5 x 15,5 cm
number of line:
31 Zeilen
font:
karolingische Minuskel; Überschriften teilweise in Capitalis
Annotation:
aus dem Prämonstratenserkloster Mildenfurth (die bei Schunke und Fliege (s. o.) genannte Provenienz Barfüßer-Kloster Wittenberg beruht auf einem Versehen) • die Handschrift ist nach B. Bischoff in der Mitte des 10. Jh. in Deutschland entstanden; das zur ersten Lage gehörige Beda-Bruchstück 1rv wird von Bischoff auf das 10./11. Jh. datiert und nach Fulda lokalisiert, vgl. Étaix (s.u.), S. 212; Prof. Dr. Hartmut Hoffmann (Göttingen; mündliche Mitteilung vom 12. Dezember 1994) setzt es dagegen in die 1. Hälfte des 11. Jh. und nach Mainz • Schreiber des Nachtrags 7v/8r identisch mit dem des Mildenfurther Bücherverzeichnisses von 1478 (Ms. El. f. 30, 162va-163va = Katalog Mildenfurth 2); gleicher Schreiber u. a. auch in Ms. El. q. 7 (datiert 1477, 1479, 1480) •
Genaue Analyse des Homiliars mit Einzelnachweis aller Texte, Zitat der Textanfänge und Textschlüsse sowie Abdruck der nicht nachzuweisenden und wohl auf Hrabanus selbst zurückgehenden Texte bei Etaix (s.o.), S. 212 - 229; vgl. auch Barré S. 14-15 (Hs. genannt, aber fälschlicherweise als Nr. 72); VL2 4, Sp. 175 — 177 (Hs. genannt)
-- Johann Christoph Mylius, Memorabilia Bibliothecae Academicae Jenensis sive Designatio codicum manuscriptorum in ilia bibliotheca et librorum impressorum plerumque rariorum, Jena/Weißenfels 1746, S. 319 Nr. 32
-- Georg Waitz, Handschriften der Universitätsbibliothek zu Jena (Handschriftenverzeichnisse IV: Deutschland, Nr. 21), in: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 8, 1843, S. 694-695
-- R. Étraix, L'homéliaire composé par Raban Maur pour l'empereur Lothaire, in: Recherches Augustiniennes 19, 1984, S. 211-240
-- Bernhard Tönnies, Die Handschriften der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Band 1: Die mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Electoralis-Gruppe, Wiesbaden 2002, S. 92f.
spätmittelalterlicher brauner Lederband mit Streicheisenlinien (Rautenmuster mit Streifenrahmen) und Einzelstempeln über Holz, Arbeit der Werkstatt "Quedlinburg Pelikan (Kloster St. Wiperti)"; • Rücken neu; je 4 Eckbeschläge; je 5 Rundbeschläge entfernt; 2 Schließen • auf dem Vorderdeckel Mildenfurther Pergamenttitelschild des 15. Jh.: Glosa Rabani super epistolas et ewangelia a nativitate domini usque ad dominicain Reminisci • erwähnt in den Katalogen Mildenfurth 2, 162 : Omelie Rabani incomplete, und Mildenfurth 3, 192v: Glossa Rabani super Epistolas et Evangelia • ferner erwähnt in den Katalogen Wittenberg 8, 2v: Glosa Rabani super Epistolas et Evangelia in membrana, Jena 1, 74v als F 72, Jena 2, 15r als B 192, Jena 3 als n. 434, und Jena 4, 32v als 443; entspricht der auf dem Rest des alten Lederrückens (im Rückdeckel eingeklebt) noch vorhandenen Signatur 443
Comment:
verwendet sind die Stempel Schunke Lamm 89, Laubstab 11, Löwe 30, Pelikan 41 (Hs. genannt Schunke2,S. 220); zur Werkstatt vgl. auch J.Fliege, Einbände mit Namensstempel aus Quedlinburg, in: Einbandstudien. Ilse Schunke zum 80. Geburtstag ... gewidmet, Berlin 1972, S. 89 - 97 (Hs. genannt S. 94)