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Typ: | Handschrift (Einbändiges Werk) |
Hauptsachtitel: | Fest-Evangelistar Friedrichs des Weisen |
AuftraggeberIn: | 11853579X |
FördererIn: | 2007744-0 |
Format: |
35 x 25 cm
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Umfang: |
36 Bl.
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Entstehungszeit: |
1507
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Entstehungsort: |
Nürnberg
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Schreibsprache: |
Latein
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Beschreibstoff: |
Pergament
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Kodikologie: |
1958 restauriert • Lagen: Vorsatzblatt 1 + I3 + 3 IV27 + III32 + II36; f. 36 im Rückdeckel aufgeklebt • neuzeitliche Foliierung 1-30, 30a, 31-36 • Schriftraum 23x13,5 • 16 Zeilen • Fraktur • 1 Schreiber • Überschriften rot • 2V Vollbild des sächsischen Kurwappens auf hellem Grund mit grünem Rand; 3V Vollbild des großen kursächsischen Wappens auf blauem Grund mit goldenem Rahmen; auf dem Rand unten die Jahreszahl 1507, darunter Name und Titel des Kurfürsten: Fridericus dei gratia dux saxonie sacri romani imperii archimarscalcus et princeps elector romanorum regie maiestatis imperiique regiminis locum tenens, sowie die Jahreszahl 1507 • 4V Vollbild der Kreuzigung Christi, unter Verwendung der Hauptmotive von zwei Kupferstichen Martin Schongauers und von drei Holzschnitten Albrecht Dürers (vgl. Behrends, Kommentar zur Faksimileausgabe des Fest-Epistolars, S. 82 - 84 mit Abb. 3 - 8); auf dem breiten, bordürenartig gestalteten Rahmen in den Ecken die Symbole der vier Evangelisten mit Spruchbändern, in der Mitte jeweils die vier Wappen vom Vorderdeckel mit Engelsputten als Wappenhalter, in den Zwischenfeldern oben, links und rechts jeweils Tier- und Pflanzendarstellungen, unten Engel mit Leidenswerkzeugen Christi • am Beginn der einzelnen Perikopen jeweils historisierte Initialen (5r 4zeilig, sonst 2zeilig) mit Bezug zum Inhalt der Perikopen; die Textseiten mit Perikopenbeginn sind meist auf allen Rändern umrahmt von weit ausgreifenden Rankenwerkbordüren mit Menschen-, Tier- und Pflanzendarstellungen (rot, orange, blau, türkis, grün, ocker, braun, gold); vgl. Abb. 1; Behrends, Kommentar zur Faksimileausgabe des Fest-Epistolars, S. 58 - 60, 84 - 90.
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Schriftraum: |
23 x 13,5 cm
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Zeilenanzahl: |
16 Zeilen
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Schrift: |
Fraktur
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Bestand: | Bibliotheca Electoralis » Handschriften |
Projekt(e): |
Bibliotheca Electoralis
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Gattung: |
theologischer Text
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besitzende Institution: | |
Förderer: | |
Signatur(en): |
Ms. El. f. 1
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Geschichte: |
Die Handschrift wurde 1507 (zur Datierung vgl. Kratzsch, Studien, S. 13 - 16) zusammen mit Ms. El. f. 2 in Nürnberg im Auftrag des sächsischen Kurfürsten Friedrichs des Weisen geschrieben (Text beider Handschriften von gleicher Hand) und nach bisheriger gängiger Lehrmeinung von Jakob Elsner (um 1460 -1517) ausgemalt; die Goldschmiede- und Emailarbeiten am Einband besorgte der Nürnberger Goldschmied Paul Müllner; erstmalige Zuschreibung an Elsner und Müllner durch Brück, Friedrich der Weise, S. 192 - 193; als Illuminator wird neuerdings von Merkl (S. 393 - 394) Georg Glockendon d.Ä. (f 1514) vorgeschlagen • wahrscheinlich waren beide Handschriften nicht für die private Andacht des Kurfürsten, sondern für den liturgischen Gebrauch in der Stiftskirche Allerheiligen (Schloßkirche) in Wittenberg bestimmt, vgl. Kratzsch, Kommentar zur Faksimileausgabe des Fest-Epistolars, S. 16 - 20; dies., Studien, S. 9 - 10; die früher oftmals in der Literatur anzutreffende Vermutung bzw. Behauptung, bei beiden Handschriften handele es sich um Geschenke Papst Leos X. an Friedrich den Weisen, entbehrt einer tragfähigen Grundlage und kann heute als erledigt gelten, vgl. Behrends, Kommentar zur Faksimileausgabe des Fest-Epistolars, S. 87, Anm. 162; Kratzsch, Studien, S. 20-22 • erwähnt in den Katalogen Jena 1, 15r: Die Evangelia von den furnemste festen aufpergament geschrieben, mit Samet überzogen, mit silbern ubergilten pockeln, und Jena 4, 39v als 611 • ein mit Goldbuchstaben auf Purpur beschriebenes Blatt, das die EPISTOLA LENTULI (auch Ms. El. f. 76, 326v; Nachweise siehe dort) enthielt und früher der Handschrift beigelegt war, wird von Mylius noch erwähnt und abgedruckt (S. 301 - 303); es fehlte aber nachweislich schon 1758 (laut Eintrag des Bibliothekars Johann Gottfried Müller (amtierte 1756 - 1792) im Katalog Jena 5, lr); J. Reiske, Exercitatio historico-philologica de imaginibus Christi Jesu factis iuxta Lentuli epistolam ..., Jena 1672, A 2, A 3 (Hs. genannt).
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Literatur: |
-- Burcard Gotthelf Struve, Historia et Memorabilia Bibliothecae Jenensis, in: Johann Andreas Schmidt, De bibliothecis. Accessio altera collectioni Maderianae adiuncta, Helmstedt 1705, S. 286 - 287
-- Kanold, Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum oder Raritäten-Kammern ... dargestellt von Caspar Friedrich Neickel [= Pseudonym für Kaspar Friedrich Jenckel]. Auf Verlangen mit einigen Zusätzen und dreifachem Anhang vermehrt von D. Johann Kanold, Leipzig/Breslau 1727 [in Kanolds Anhang S. 397 - 402 Inventar von ausgewählten Jenaer Handschriften], S. 398 -- Johann Christoph Mylius, Memorabilia Bibliothecae Academicae Jenensis sive Designatio codicum manuscriptorum in ilia bibliotheca et librorum impressorum plerumque rariorum, Jena/Weißenfels 1746, S. 301-305 Nr. 1 -- Georg Gottlieb Güldenapfel, Jenaischer Universitäts-Almanach für das Jahr 1816, Jena 1816, S. 307 -- J. G. S. Schwabe, Historische Nachricht von den zahlreichen im Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach befindlichen Monimenten und Reliquien D. Martin Luthers, Weimar 1817, S. 87-88, 206-207 -- Paul Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft 1: Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, Amtsgerichtsbezirk Jena, Jena 1888, S. 142 -- Ernst von Dobschütz, Studien zur Textkritik der Vulgata, Leipzig 1894, S. 122, Anm. 1 -- Ernst von Dobschütz, Christusbilder. Untersuchungen zur christlichen Legende (Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 18 (=N.F.3)), Leipzig 1899, S. 188 Nr. 8, S. 308 (Beilage VIII B) -- H. von der Gabelentz, Zur Geschichte der oberdeutschen Miniaturmalerei im XVI. Jahrhundert (Studien zur deutschen Kunstgeschichte 15), Straßburg 1899, S. 41-43 mit Tafel VIII und IX (= Abb. von 4v und 20r) -- R. Bruck, Friedrich der Weise als Förderer der Künste (Studien zur deutschen Kunstgeschichte 45), Straßburg 1903, S. 192-199 mit Tafel 22 und 25 (= Abb. von 4v, 9v und 20r) -- R. Bruck, Der Illuminist Jakob Elsner, in: Jahrbuch der königlich-preußischen Kunstsammlungen 24, 1903, S. 302-317 -- T. Raspe, Die Nürnberger Miniaturmalerei bis 1515 (Studien zur deutschen Kunstgeschichte 60), Straßburg 1905, S. 52-59 mit Tafel VII (= Abb. von 12v) -- Bernhard Willkomm, Die Jenaer Universitätsbibliothek. Kurzer Überblick über ihre Entstehung und Entwicklung für fremde und einheimische Besucher, Jena 1930, S. 2-3 mit Tafel III und IV (=Abb. von 4v und 20r) -- A. Stange, Deutsche Malerei der Gotik, Bd. 9, München/Berlin 1958, S. 83-84 -- Edith Rothe, Buchmalerei aus zwölf Jahrhunderten. Die schönsten illustrierten Handschriften in den Bibliotheken und Archiven in Mecklenburg, Berlin, Sachsen und Thüringen, Berlin 1966, S. 227, 270-271, Tafel 131 (= Abb. von 6v) -- H. Kohlhaussen, Nürnberger Goldschmiedekunst des Mittelalters und der Dürerzeit. 1240-1540, Berlin 1968, S. 282, 285-286, 290-291 Nr. 344 (mit Abb. 430-433) -- T. Fabich, Die Buchmalerei der Frührenaissance in Süddeutschland, Diss. phil. Wien 1972, S. 71-75 -- A.W. Biermann, Die Miniaturhandschriften des Kardinals Albrecht von Brandenburg (1514-1545), in: Aachener Kunstblätter 46, 1975, S. 15-310, hier S. 147 mit Anm. 759-760 (S. 293) -- J.W. Einhorn, Spiritalis unicornis (Münstersche Mittelalter-Schriften 13), München 1976, S. 347 Nr. 266 -- Georg Karpe, Handschriften und alte Drucke aus den Sammlungen der Universitätsbibliothek der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena 1976, S. 48-51 -- Hans Lülfing / Hans-Erich Teitge, Handschriften und alte Drucke. Kostbarkeiten aus Bibliotheken der DDR, Leipzig bzw. Wiesbaden 1981, S. 239-241 (mit Abb. von 21v und 22r) -- Das Fest-Epistolar Friedrichs des Weisen. Faksimileausgabe, hrsg. von R. Behrends, Kommentare von I. Kratzsch und R. Behrends, Leipzig bzw. Gütersloh 1983 (im Kommentarband auch Ms. El. f. 1 ausführlich behandelt, mit Schwarzweißabbildungen aller illuminierten Seiten -- Irmgard Kratzsch, Studien zum wertvollen älteren Bestand der Universitätsbibliothek Jena. Ein Beitrag zur Erschließung und Verbreitung des kulturellen Erbes, Diss. phil. Jena 1990, S. 8 - 22 -- P. Väth, Die spätmittelalterlichen liturgischen Handschriften aus dem Kloster Salem (Europäische Hochschulschriften, Reihe 28, Bd. 178), FRankfurt a.M. 1993, S. 142 mit Anm. 655 -- E. Bambach-Horst, Die Bildnisse Friedrichs des Weisen, Diss. phil. FRankfurt a.M. 1993, S. 67-72 -- 450 Jahre Hohe Schule Jena, S. 80, Farbtafel VII (=Abb. von 4v/5r) -- Ulrich Merkl, Buchmalerei in Bayern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Spätblüte und Endzeit einer Gattung, Regensburg 1999, S. 59, 390-395 mit Abb. 128 F, 129 F, 324, 325, 327, 329 (=Abb. von 4v, 20r, 3v, 12v, 20r, 22r) -- Michael Bauereiß, Jakob Elsner. Annäherung an einen Nürnberger Künstler der Dürer-Zeit (Teil 1), in: Beiträge zur fränkischen Kunstgeschichte 4, (2000), S. 111-151, bes. S. 126-133, 140-141 [beurteilt die Zuweisung an den Illuminator Jakob Elner skeptisch] -- Irmgard Kratzsch, Schätze der Buchmalerei. Aus der Handschriftensammlung der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, hrsg. von Sabine Wefers, Jena 2001, S. 81-88 (mit Abb.) -- Erwähnt in: Ars vivendi - ars moriendi. Die Handschriftensammlung Renate König. 34 der schönsten Andachtsbücher des Mittelalters aus der wohl bedeutendsten Sammlung in deutschem Privatbesitz, hrsg. und bearb. von Joachim M. Plotzek (u.a.), München 2001, S. 502 [folgt Merkl bei der Zuweisung an den Illuminator] -- Weitere Erwähnung bei Anja Grebe, Transgressing the borders: the fortunes of Flemish book illumination in southern Germany after 1500, in: Manuscripts in transition. Recycling manuscripts, texts and images. Proceedings of the International Congress held Brussels (5-9th of November 2002), ed. by Brigitte Dekeyzer ans Jan Van der Stock (Corpus of illuminated manuscripts 15) Paris (u.a.) 2005, S. 431-439, hier S. 438, Anm. 12 -- Bernhard Tönnies, Die Handschriften der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Band 1: Die mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Electoralis-Gruppe, Wiesbaden 2002, S. 43 f. |
Erstellt am: |
18.08.2011 - 13:59:09
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Letzte Änderung: |
04.10.2018 - 11:58:30
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BE-Nummer: | BE_0897 |
Lizenz: | |
MyCoRe ID: |
Material: |
mit Samt bezogene Holzdeckel
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Einbandschmuck: |
Beschläge aus vergoldetem Silber • je vier Eckbeschläge mit eingravierter Ornamentik; auf dem Rücken 5 Rundbeschläge; in den Ecken des Vorderdeckels vier Medaillons mit Darstellung der Evangelistensymbole im Hochrelief; zwischen den Medaillons Wappen in Emailtechnik: oben sächsisches Kurwappen mit gekreuzten Schwertern, unten Rautenkranz des Herzogtums Sachsen, links und rechts die Löwen der Landgrafschaft Thüringen und der Markgrafschaft Meißen; auf den Ansätzen der beiden Schließen eingravierte Bildnisse: Kurfürst Friedrich der Weise und sein Bruder Johann der Beständige
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Beschreibung des Einbandes: |
Der Einband besteht aus zwei mit schwarzem Samt bezogenen Holzdeckeln • Beschläge aus vergoldetem Silber: je vier Eckbeschläge mit eingravierter Ornamentik; auf dem Rückdeckel 5 Rundbeschläge; in den Ecken des Vorderdeckels vier Medaillons mit Darstellung der Evangelistensymbole im Hochrelief; zwischen den Medaillons Wappen in Emailtechnik: oben sächsisches Kurwappen mit gekreuzten Schwertern, unten Rautenkranz des Herzogtums Sachsen, links und rechts die Löwen der Landgrafschaft Thüringen und der Markgrafschaft Meißen; auf den Ansätzen der beiden Schließen eingravierte Bildnisse: Kurfürst Friedrich der Weise und sein Bruder Johann der Beständige (vgl. Kratzsch, Studien, S. 17-19; Bambach-Horst S. 68 -70) • in der Mitte des Vorderdeckels hinter Glas und einem silbervergoldeten Rahmen Miniatur von Jesus Christus als Salvator mundi in blauem Gewand auf goldenem Grund; sie läßt sich möglicherweise dem französischen Miniaturmaler Jean Bourdichon (1457-1521) zuordnen; so erstmals Fabich S. 71 mit Anm. 71; vgl. ferner Behrends, Kommentar zur Faksimileausgabe des Fest-Epistolars, S. 87, Anm. 162; S. 94 - 95 mit Abb. 56; Kratzsch, Studien, S. 21 mit Anm. 93.
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2007744-0