Georg Rörer muss nach Angaben von Christoph Walther den Band bereits 1540/41 zur Verwahrung von Luther erhalten haben. Als "Oberster Korrektor" in der Druckerei von Hans Lufft gehörte es zu seinen Aufgaben, den Druck zu überwachen und dabei darauf zu achten, dass die Ergebnisse der Bibelrevision in die Neuauflage übernommen wurden. Dazu nutzte er dieses Bibelexemplar. 1547 trug er drei Briefe Melanchthons an seine Wittenberger Kollegen Cruciger, Eber und Bugenhagen auf Bl. 8v (eigentlich 7v) ein.
Die Einträge zur Korrektur der Bibelübersetzung entstanden wahrscheinlich mehrheitlich währen der Revision zwischen 1539 und 1541. Am häufigsten trug Martin Luther selbst Verbesserungen an der Übersetzung nach. Außerdem finden sich die Hände von Georg Rörer (Bl. 8v, 11r, 43v, 45r, 56v [?], 58r [?], 115r, 118r [?], 156v, 208v, 221r, 247v, 276r/277r, 347r, 400r, 406r, 423v, 426r [?], 442v, 518v, 519r, 523v, 526r, 529r, 536r, 544v, 552r, 554v, 575v), Caspar Cruciger (9v, 11r, 17v, 43r, 297v, 298r, 302v, 424r, 334v, 442r, 558r) und Georg Schnell (506v [?], 536v, 538r, 539r, 540r-v, 541v, 542v, 543v-544v, 546r, 547v-551r, 552v, 554r-555r, 556r-559v, 560v, 561r, 562v, 563r, 564r-566v, 567v, 568r, 576v, 577r-580v, 582v, 583r). Gelegentlich scheinen Korrekturen, die sich nicht durchgesetzt haben oder die verworfen wurden, ausgerissen worden zu sein (vgl. z.B. 284r-v).
Leider haben die Restaurierungen des 20. Jahrhunderts (vgl. Einbandbeschreibung) zahlreiche Nutzungsspuren verwischt, so dass nur noch gemutmaßt werden kann, dass die Einträge in den wohl ungebundenen Band vorgenommen worden sind. Durch Papierspaltverfahren wurde das Titelblatt gespalten, so dass jetzt die Rückseite des Titel mit einem Holzschitt von Lucas Cranach als Frontispiz dem Titel gegenüber steht. Dies hat außerdem zur Folge, dass der Band nun ein Blatt mehr enthält.