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Der Ander Teil der Bücher D. Mart: Luth: : Darin alle Streitschrifften/ sampt etlichen Sendbrieuen/ an Fürsten vnd Stedte etc. zusamen gebracht sind/ Wider allerley Secten/ so zu seiner zeit/ reine Christliche lere angefochten haben
Zur Vorbereitung der Jenaer Lutherausgabe wurden 1554 alle bis dahin gedruckten 12 Bände der Wittenberger Lutherausgabe angeschafft. Georg Rörer hatte die Aufgabe diese mit den Erstdrucken der Lutherschriften zu kollationieren. Danach wurden die Bände zerschnitten und die Schriften in die Ordnung gebracht, wie sie die Drucker, die auf vier Pressen gleichzeitig arbeiteten, brauchten. Der vorliegende Band vereint Fragmente des 2. Bandes der deutschen Reihe der Wittenberger Lutherausgabe in zweiter Auflage (1551) sowie des vierten Bandes (1551), die von dieser Arbeit noch Zeugnis geben. Weiterhin ist ein vollständiges Register von der Hand Rörers für den zweiten Band erhalten, das bei der Restaurierung 1958/59 hinten eingebunden wurde. Die beiden Blätter bildeten ursprünglich das Vorsatz- und das fliegende Blatt. Im Laufe der Zeit wurden die Blätter in Folge eines Wasserschadens (?) und Schimmelbefalls stark beschädigt. 1958/59 erfolgte eine Restaurierung durch Hans Heiland (Gera).
Die von Heiland vorn in den Band gebundenen Blätter 429 und 430 stammen nicht aus dem 2. deutschen Band der Wittenberger Lutherausgabe, sondern gehören in den vierten Band. Sie bieten Texte zur Vorbereitung des Konziels von Trient (Ende der Einladung Papst Paul III. nach Mantua, 1536; Reform Papst Paul III. der Kurie, 1536).
Der Band enthält in allen Schriften Luthers Korrekturen Georg Rörers (bes. Bl. 265r-281r, 299v-300r, 389v-391r, 473v, 491r-493v, 537r-538v), die zur Vorbereitung der Jenaer Lutherausgabe vornahm.
WA 60, 513, Anm. 4.
Kurt Aland: Hilfsbuch zum Lutherstudium, 4. Auflage, Bielefeld 1996, bes. 552f.
Eike Wolgast: Die Wittenberger Luther-Ausgabe. Zur Überlieferung der Werke Luthers im 16. Jahrhundert, Nieuwkoop 1971, bes. 132f. und 218.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dieser Band vielleicht mit den anderen Bänden der Sammlung Georg Rörers (von Carl Hochhausen d.J. [?]) neu gebunden. Wieviel zu diesem Zeitpunkt noch von der Originalsubstanz vorhanden war, lässt sich nicht mehr ermitteln. Jedenfalls dürfte der schwere Schimmelschaden am unteren Rand, der besonders den hinteren Teil des Blocks erfasste, vor dieser Bindung entstanden sein. Offensichtlich wurden Teil des originalen Einbandes aufbewahrt, der 1958/59 von Hans Heiland (Gera) mit den Resten des Buchblocks restauriert wurde. Dabei entfernte er einen "Ledereinband des 20. Jahrhunderts". Er fertigte einen neuen Rücken an. Das Pergament der Einbanddecken verwendte er weiter, wobei er beim hinteren Deckel das Pergament nach unten zog, so dass nun der Umschlag sichtbar geworden ist. Das von Georg Rörer beschriebene fordere Vorsatzblatt sowie das fliegende Blatt, die jeweils Angaben zum Inhalt des Bandes enthalten, heftete er hinten in das Buch ein.