3 Wasserzeichen: (Bl. 1-4, 127-134, 195-197, 202-234, 255-276) Krone mit zweikonturigem Bügel mit Perlen, darüber zweikonturiges Kreuz mit Beizeichen zwischen Bügel und Reif ähnlich Piccard-online 53577 (o.O. 1535) (wie Ms. Bos. q. 24n); (Bl. 5-26, 33-34, 235-254) Krone mit zweikonturigem Bügel und Perlen, darüber zweikonturiges Kreuz mit einkonturigem Stern (wie Ms. Bos. q. 24n); (Bl. 27-32, 35-126, 135-194, 198-201) Krone mit zweikonturigem Bügel mit Perlen, darüber zweikonturiges Kreuz mit einkonturigem, Beizeichen im Reif (wie Ms. Bos. q. 24n) - Lagen: II ⁴ + 3V ³⁴ + III ⁴⁰ + VI ⁵² + 4V ⁹² + III ⁹⁸ + VI ¹¹⁰ + 3IV ¹³⁴ + 12V ²⁵⁴ + III ²⁶⁰ + 2IV ²⁷⁶ - gültige Foliierung von 2008: 1-276, alte Foliierung von der Hand Rörers: 1-5 (= Bl. 1-5) und 1-272 (Bl. 6-276) - Bl. 5-215 Reste einer alphabetischen Lagenzählung ("a-z") von der Hand Rörers, die durch das Beschneiden beim Binden fast vollständig verloren gegangen ist (z.B. Bl. 73r "h", 83r "i", 93r, "k", 99r "l") - Hand Georg Rörers; Bl. 42r-v, 55r, 57r-v, 99r-v, 101v, 104r, 108v, 109v, 111v, 124r, 127r, 171v, 194v-195r, 196r, 198r-v, 203v, 205v-206r, 214r, 215v Hand Caspar Crucigers in den Randbemerkungen; Bl. 267v-271r unbekannte Hand.
Der Band entstand in einem relativ geschlossenem Bearbeitungszeitraum zwischen 1534 und 1535, Ergänzungen kamen bis 1547 auf freien Blättern hinzu (z.B. Bl. 1-3 [Briefe] oder 271-275 [Bucheinzeichnungen Luthers]). Vermutlich wurde er bereits in den 1540er Jahren gebunden. Rörer beschriftete den Band auf dem Einband mit Tom: 14 (?) bzw. XXXV, weil er die Predigten des Jahres 1535 enthält. Diese Bandzählung findet sich nochmals Bl. 6r: Quartus decimus Tomus. - Der Band dokumentiert eindrückliche die enge Zusammenarbeit der Wittenberger Theologen. Einerseits vertrat Caspar Cruciger am 21., 24., 25. und 26. März 1535 sowie am 29. und 31. März 1535 Martin Luther auf der Kanzel, während dieser krank war (Bl. 32r-40v, 43v-48r). Andererseits benutzte Cruciger Rörers Predigtmitschriften. - Luther zog in diesem Predigtjahrgang fast ausschließlich Episteltexte heran. - Rörer gab seinen Aufzeichnungen den Charakter eines Tagesbuchs, indem er verschiedene Wittenberger Ereignisse am Rand notierte (vgl. Bl. 169r, 215r). - Weil Rörer Luthers Predigt vom 20. August 1535 mitschrieb (Bl. 182r-186r), muss angenommen werden, dass er Luther auf dieser Reise nach Kemberg begleitete.
Literature:
WA Br 14, S. 200; WA 37, S. XIIf.; WA 40/3, S. 476-481; WA 48, S. XXI; Otto Albrecht: Kritische Bemerkungen zur Überlieferung der stammbuchartigen Buch- und Bibeleinzeichnungen Luthers, in: ZKG 14 (1917), 161-186.