Diese Webseite verwendet Cookies (Webanalysedienst: Matomo, sowie Sessioncookies). Mit der Nutzung der Seite erklären Sie sich mit der Verwendung dieser Cookies einverstanden. Einzelheiten entnehmen Sie bitte den Datenschutz.
Um die Mitte des 13. Jh. hatten sich die aristotelische Physik und das ptolomaeische Weltbild an den Universitäten längst durchgesetzt. An ihrer wirkungsvollen Verbreitung hatte Sacroboscos (?-1256) Werk Sphaera einen bedeutenden Anteil. [1]
Alle Daten über sein Leben sind höchst unsicher. Er ist wahrscheinlich in Oxford ausgebildet worden, trat dem Orden der Augustiner bei und lebte im Kloster in Holywood (Nithsdale). Nach 1220 wirkte er in Paris als Prof. der Mathematik an der Universität. [2]
Sacrobosco stellte aus dem Almagest, aber auch aus Werken von Plinus (23-79), Macrobius (ca. 400) und anderen Schriftstellern ein elementares Lehrbuch der Astronomie zusammen, das den Bedürfnissen einführender Studien hervorragend entsprach. Besonders im Rahmen des astronomischen Kurses an den Artistenfakultäten wurde die Sphaera für Jahrhunderte das wichtigste Lehrbuch. Fast alle Astronomen des 13. bis 17. Jh. begannen ihre Studien mit diesem Buch, und noch Galilei (1564-1642) hielt seine ersten Universitätsvorlesungen zu diesem Buch. [3]
Das aus vier Kapiteln bestehende Werk gliedert sich wie folgt:
1) Definition der Sphäre, die vier Elemente, die Bewegung des Firmaments, die kugelförmige, im Weltmittelpunkt stehende Erde und ihre Größe
2) die Kreise des Himmels und der Erde (Äquator, Tierkreis u.a.), die Klimazonen der Erde (hier erfolgte wohl erstmalig die genaue Abgrenzung der beiden Polarzonen)
3) Auf- und Untergang der Gestirne, die Länge des Tages
4) die Bewegung der Sonne und des Mondes, Finsternisse
Die Astrologie spielte in den Schriften von S. keine Rolle. Die Sphaera mundi trug wesentlich dazu bei, dass sich die Grundgedanken der Ptolemaeischen Astronomie rasch verbreiteten.
Für die Hochschulen Deutschlands wurde die Bearbeitung durch P. Melanchthon (1497-1560), die 1531 erschien, sehr bedeutsam. [4]
Quellen:
[1] Hamel, Jürgen: Astronomiegeschichte in Quellentexten. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg 1996. – S. 16
[2] Gottwald, Siegfried: Lexikon bedeutender Mathematiker. Bibliographisches Institut. Leipzig 1990. – S. 408
[3] Hamel, Jürgen: Astronomiegeschichte in Quellentexten. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg 1996. – S. 16
[4] Wußing, Hans-Ludwig: Fachlexikon abc Forscher und Erfinder. Verlag Harri Deutsch. Frankfurt a.M. 1992. – S. 304
Format:
4°
Illustrationsangabe:
Ill. (Holzschn.)
Umfang:
[48] Bl.
Erscheinungsdatum:
1491
Druckort (Vorlage):
Venetiis
Druckort (deutsch):
Venedig
Fingerprint:
q:ta m.n- ece- asua C 1491R
Herkunft des Fingerprints:
Fingerprint nach Ex. der ThULB Jena
Anmerkung:
Die Vorlage enth. insgesamt 3 Werke
Kolophon: Impressum est Venetiis per Magistrum Gullielmum de Tridino de Monteferrato Anno Salutis.M.cccc.lxxxxi.die.xiiii.Ianuarii
Signaturformel nach Ex. der ThULB Jena: a-f8