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Verfassername und Titel mit Jahreszahl in deutscher Kurrentschrift, kartuschenartig gefasst von einer Blütenranke, deren Knolle auf eine Variation des von Thoma immer wieder verwendeten Motivs des Rätselrachens, hier umgeben von Wellengekräusel, weist. Der Rätselrachen ist wie ein Seeungeheuer, mit Schuppen, Flossen, drachenartig eingerolltem Schwanz und einem riesigen Maul, in dem ein Putto - ein Kleinkind mit Libellen- oder Schmetterlingsflügeln - schalmeispielend sitzt. Es ergibt sich eine gewisse Symmetrie zwischen Titel und Vignette, da Blütenranken und die kompakte Rätselrachen-Zeichnung jeweils gleich hoch, während die Schrift und jene Zeichnung ähnlich breit sind.
Bleistift-Verlagsnotizen legen als Klischeebreite 15 cm fest, eine 7-mm-Hartzinkplatte (Prägezinko) für die Zeichnungen, Messing(ätzung) für die Schrift.
Bemerkung:
Eine geometrisch-ornamental gefasste Version des Rätselrachens - innerhalb eines Kreises mit Verflechtungen, umgeben von Ringen und Strahlen - findet sich auf dem zehn Jahre früher erschienenen Buch, "Im Herbste des Lebens / gesammelte Erinnerungsblätter" mit diesem Vers auf der Titelseite: "Vom Räthselrachen der Welt umfangen / Sitzt die arme Menschenseel in Furcht und Bangen / Das Ungeheuer kann sie ja spielend verschlingen / Und möchte doch jede so gerne ihr fröhliches Lebenslied singen." So gewinnt die Figur Symbolwert für Thomas Leben.
Thoma erwähnte dieses Buch im Briefwechsel mit Henry Thode (Hrsg. Jos. Aug. Beringer, Koehler & Amelang, Leipzig 1928, S. 351/353): Marzell b. Karlsruhe, 1. 9. 19: „In der letzten Zeit war ich ziemlich angestrengt beschäftigt – Diederichs in Jena gibt meine Lebenserinnerungen heraus, die eigentlich erst nach Abschluß des Lebens an die Öffentlichkeit kommen sollten; - Diederichs wollte aber dieselben gern jetzt herausgeben.“
Karlsruhe, 29. 9. 1919: „Jedenfalls ist es ein sehr friedliches Buch so, als ob es keinen Krieg in der Welt gäbe.“
Das Buch erschien mit zahlreichen Bild- und Fototafeln. S. "Die Jugendstilsammlung", 2010, S. 181.
Die Beziehungen Thomas zum Diederichs Verlag reichten bis 1900 zurück; am 22. 6. (Nl Diederichs, DLA Marbach) übersandte er den Titel des Sämanns für Adolf Bartels "Der Bauer" (den Diederichs noch einmal im Verlagskatalog 1904 verwendete). Jenes Original erbat Thoma zurück; auch vom Sämann gibt es etliche Versionen.