Urzinkzeichnung (Andruck). Mit feinsten Punkten dunkel verdichtete Darstellung einer nächtlichen Stadt, im Ausschnitt eines Torbogens gesehen; die hoch aufgetürmten Gebäude stehen schief, tigerartige Hunde bewegen sich auf den Betrachter zu, die steile Gasse hinunterschleichend; unter der Zeichnung die handgezeichneten Titelangaben.
Note:
Vordergrundszene und Hintergrunderzählungen charakterisieren alle Zeichnungen des Buchs.
Die alptraumhafte Titelzeichnung korrespondiert mit dem Eingangssatz - "Im Traume habe ich die Triumphgasse wiedergesehen." Diederichs hatte zur Neuauflage des Buchs zu Ricarda Huchs 60. Geburtstag 1924 Wilhelm Heise beauftragt, der 10 Urzinkzeichnungen (Innentitel und 9 Tafeln) dazu schuf (d.i. Heise zeichnete direkt auf die Zinkplatte für das Druckverfahren der Zinkographie/ Chemigraphie).
Die Autorin allerdings war wenig erfreut darüber, ja »entrüstet« (an Diederichs, 14. 7. 1924). Heise galt als avantgardistischer Künstler der »neuen Sachlichkeit«, doch mit »innerer Verwandtschaft zur Romantik«, wie Diederichs sich rechtfertigte: »Es hat ja überhaupt seine Schwierigkeit, ein Buch zu illustrieren. Im Grunde genommen halte ich das bei der 'Triumphgasse' ganz für überflüssig, aber ich habe es getan, um bei Sortimenter und Publikum von Neuem das Interesse für Ihr Buch zu erwecken« (18. 7. 1924, beide Briefe DLA Marbach). Auch die Folgeauflagen erschienen mit diesen Zeichnungen.
Die Tafel von Mutter (Galanta) und Kind gegenüber S. 224 fehlt in der Graphiksammlung.