Quadratische, serifenbetonte, lichte Antiqua-Initialen von ca. 6,5 cm, linear umrandet. Trotz des ähnlichen Duktus sind die Initialen individuell gezeichnet, die Querbalken sitzen unterschiedlich hoch, die Binnenfelder sind unterschiedlich groß - abhängig von der ornamentalen bzw. symbolisch-illustrativen Gestaltung. Zumeist handelt es sich um historisierte Initialen. Bei der Ornamentik überwiegen Volutenmotive, die sich z.T. paarweise zu Herzformen schließen, und parallel-lineare Strebepfeiler bzw. Strahlenmotive. Bleistiftnotizen verweisen auf die entsprechenden Kapitel. Deckweißkorrekturen (z.T. nachgedunkelt) bei den "W"-Initialen.
"W"-Initiale zu Kap. LII, "Von dem Gesichte des Bruders Giovanni von La Vernia, da er die ganze ordnung der Heiligen Dreieinigkeit erkannte." Diese ist in den Binnenräumen des Buchstabens dargestellt, außerhalb betende Engel.
"W"-Initiale, "Kap. XV" - "Wie St. Clara mit St. Francisco und seinen Genossen ... speiste": Die beiden Heiligen sitzen, außerhalb des Buchstabens, rechts und links einer Abendmahltafel, über ihnen weitere Brüder und Schwestern, so auch im mittleren Binnenraum, im rechten wie linken aber Herzen "mit den Flammen göttlicher Liebe" (S. 39).
"W"-Initiale, "Kap. XXVIII" - "Bruder Bernardos Verzückung": Dieser im Vordergrund im mittleren Binnenfeld, knieend und betend, seitlich Ordensbrüder; im Hintergrund ein zweikuppliger Dom.
"Z"-Initiale, "Kap. 41.44.51": ornamental, aus Voluten- und Herzformen, blüten- und stängelartig.
Note:
Im Buch auf 3,3 cm verkleinert als Kassetteninitialen von 8 Zeilen Höhe. Jedes der 53 Kapitel des "Blütenkranzes" wird durch eine Initiale eingeleitet, ebenso die Hauptkapitel des zweiten Teils "Von den hochheiligen Wundmalen"; dagegen sind "Das Leben Bruder Ginepros", "Das Leben des seligen Bruders Egidio" und der Anhang lediglich durch eine Initiale eingeleitet und durch Leisten abgeschlossen. Ehmcke zeichnete 44 Initialen; die rein ornamentalen, aber auch Initialen mit allgemein christlichen Symbolen wurden mehrfach verwendet.
S. Ehmcke, "Lebenserinnerungen", S. 440: "Für Diederichs hatte ich neben kleinen Titeln ... mit einer größeren Aufgabe zu schaffen, dem "Blütenkranz des heiligen Franciscus von Assisi", einer Arbeit, die sich durch Monate hinzog mit einer Fülle von kleinen figurenreichen Initialen. Der Übersetzer, Freiherr Otto von Taube, damals als Referendar an der Regierung von Lüneburg tätig, schrieb mir höchst anerkennend darüber und lud mich ein..."