Quadratische, serifenbetonte, lichte Antiqua-Initialen von ca. 6,5 cm, linear umrandet; 6 sind schwarzgrundig (3mal S; U, V, W), 2 rein ornamental, die anderen symbolisch-illustrativ (Tiermotiv: Reiher, Fische; Ritter; der Heilige; Verehrung). Trotz des ähnlichen Duktus sind die Initialen individuell gezeichnet, die Querbalken sitzen unterschiedlich hoch, die Binnenfelder sind unterschiedlich groß - abhängig von der ornamentalen bzw. symbolisch-illustrativen Gestaltung. Zumeist handelt es sich um historisierte Initialen. Bei der Ornamentik überwiegen Volutenmotive, die sich z.T. paarweise zu Herzformen schließen, und parallel-lineare Strebepfeiler bzw. Strahlenmotive. Bleistiftnotizen verweisen auf die entsprechenden Kapitel. Vereinzelte Deckweißkorrekturen (teilweise nachgedunkelt).
"S"-Initiale, "Kap. XXVI" (auch bei Kap. XXXIII): S-förmiges Spiralmotiv in den Binnenräumen des Buchstabens, Spiralen als Eckelemente.
"S"-Initiale, "Kap. XII." - "Bruder Masseos Ämter und Demut", symbolisiert durch den opferbereiten Pelikan und Fische im unteren Binnenfeld und in den Eckfeldern (im oberen rechten Eckfeld die Pelikanjungen).
'"S"-Initiale, "Kap. 37." - "Bekehrung eines Reichen" - "und edelen Ritters": Der Buchstabe ist gleichsam um den Ritter geschlungen, er steht dahinter, doch der Kopf befindet sich vor dem oberen Bogen, ein Fuß hinter und einer vor dem unteren.
"U"-Initiale, zu Kap. XLIX, "Christus erscheint dem Bruder Giovanni von La Vernia": Dieser kniet, im Wald, mit dem Rücken zum Betrachter vor Christus, der frontal dargestellt ist, die von seiner Brust ausgehenden Strahlen in räumlicher Tiefe hinter dem Buchstaben seitlich nach vorne führen; Wurzelwerk in den unteren Eckfeldern.
"V"-Initiale, "Kap. XXIV" - "Bekehrung des Sultans von Babylon": dieser im Binnenraum, St. Franciscus und ein Gefährte rechts und links des Throns.
"W"-Initiale (zu "Von den hochheiligen Wundmalen" I und IV): Spiralmotive und sich überkreuzende Linien als oberer und unterer Fries; dem Buchstaben folgende ungewöhnliche rechteckige Form (7,1 x 8,1 cm).
Note:
Im Buch auf 3,3 cm verkleinert als Kassetteninitialen von 8 Zeilen Höhe. Jedes der 53 Kapitel des "Blütenkranzes" wird durch eine Initiale eingeleitet, ebenso die Hauptkapitel des zweiten Teils "Von den hochheiligen Wundmalen"; dagegen sind "Das Leben Bruder Ginepros", "Das Leben des seligen Bruders Egidio" und der Anhang lediglich durch eine Initiale eingeleitet und durch Leisten abgeschlossen. Ehmcke zeichnete 44 Initialen; die rein ornamentalen, aber auch Initialen mit allgemein christlichen Symbolen wurden mehrfach verwendet.
Ehmckes erste umfassende Buchgestaltungsarbeit im Diederichs Verlag. S. Ehmcke, "Lebenserinnerungen", S. 440: "Für Diederichs hatte ich neben kleinen Titeln ... mit einer größeren Aufgabe zu schaffen, dem "Blütenkranz des heiligen Franciscus von Assisi", einer Arbeit, die sich durch Monate hinzog mit einer Fülle von kleinen figurenreichen Initialen. Der Übersetzer, Freiherr Otto von Taube, damals als Referendar an der Regierung von Lüneburg tätig, schrieb mir höchst anerkennend darüber und lud mich ein..."