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I: 20,3 x 13,9 cm
II: 5,4 x 9,8 cm
III: 2,5 x 9,7 cm
Ikonographie:
I: Haupttitelrahmung mit schmalerem Kopf- und breiterem Fußfeld im geometrischen Jugendstil mit Mehrfachlinien und Quadraten, aber auch abgerundeten Formen. Bleistiftnotizen (Hinweis auf 16,5 cm Höhe) und -vorzeichnungen für Titel- und Verlagsangaben und ein ovales Signet; "ausschneiden" in der Handschrift von Eugen Diederichs.
II / III: Aus den Elementen der Titelrahmung heraus variabel gestaltete Kopf- bzw. Schlußleiste.
Deckweißkorrekturen.
Bemerkung:
I: Der Haupttitel wurde für Marc Aurel konzipiert, aber in abweichender, vereinfachter Form - ohne das obere Feld - in Grau gedruckt. Die Textschrift ist eine feine Antiqua, nicht abgestimmt auf den Rahmen und das kräftigere Signet. Diederichs ging es um die Gestaltung der philosophischen Neuausgaben im Verlag, deren Prototyp schließlich die von E. R. Weiß gestaltete Ausgabe von Platons "Gastmahl" wurde. Die Marc Aurel-Ausgabe wurde im Mai 1903 begonnen, die Plato-Ausgabe im August, beide erschienen etwa gleichzeitig im Oktober. Diederichs verwendete Behrens' Rahmen noch einmal, nämlich für das aktuell philosophische Buch von Bernhard Wilms, das im Juli gedruckt wurde und Ende November erschien.
Damit endete die zwar kurze, aber ausgesprochen bedeutungsvolle Zusammenarbeit von Peter Behrens und Diederichs. Als buchkünstlerisches Highlight der Jahrhundertwende galt besonders Behrens' "Feste des Lebens und der Kunst" von 1900 (nicht in der Graphiksammlung). Wichtiger für die Entwicklung der Buchgestaltung im Verlag aber wurde Behrens' struktureller Beitrag zur Buchgestaltung der Zeit. Seine klassizistische Art der Titelgestaltung bot für Diederichs die Möglichkeit, philosophische und Sachbücher angemessen zu gestalten und beeinflusste unmittelbar auch noch F. H. Ehmcke. Doppel- oder Mehrfachlinien als teilweise portalähnliche Rahmung für Verlagsformulare und Sachbücher fanden besonders in den Jahren 1902 und 1903 Verwendung, auch der Cissarz-Löwe wurde solchermaßen gerahmt. Buchbeispiele wären H. W. Dresser, Methoden und Probleme der geistigen Heilbehandlung, und Heinrich Meyer-Benfey, Moderne Religion, beide 1902; auf dem Haupttitel Dressers der Blumenkorb Heinrich Vogelers (aus dem "Vogeler-Schmuck", den Diederichs einige Male verwendete).
Diederichs verwendete als erster die Behrens-Schrift in einem Buch, in Fritz Wolffs "Verantwortung und Kunstkritik", 1901, wozu Behrens ihm schrieb: "... freue mich sehr darüber, daß das erste Buch in meiner Type in Ihrem Verlag erschienen ist. Der Eindruck des ganzen Buches ist auf mich ein äußerst befriedigender und hoffe ich, daß auch Sie jetzt von der Leserlichkeit und malerischen Wirkung der Type befriedigt sind." (20. 11. 1901, DLA Marbach). In dieser Schrift wurde auch das Buch von Wilms gedruckt, mit dazugehörigen Ornamenten und Initialen (in mattem Türkisblau, ebenso der Titelrahmen), der Titel in halbfetter Behrens-Schrift in drei Zeilen, darunter das Signet mit Sternblume (von E. R. Weiß für philosophische Verlagsbücher, siehe GSA 1364), in kleinerem Grad im unteren Feld die Verlagsangabe. (Broschierte Ausgabe in dunkelblauem Marmorpapier, das Klebeschild in Rot mit Golddruck, mit verkleinerter Übernahme des Innentitels in rechteckigem Rahmen aus feinen Doppellinien.)
II / III: Nur bei Marc Aurel.