1. Nach Rückgang des Dorfes wurde bis ins vorige Jahrhundert noch ein Einzelhof bewirtschaftet. 1554 war von einem Vorwerk Niedergrün die erste Erwähnung. Die Klostergrundstücke waren zu einem Gut vereinigt worden. Dem Kloster lehnbare Grundstücke waren im 16. Jahrhundert nur an Künsdorfer Bauern vergeben. Künsdorfer Klosterbauern mußten jährlich die Schafherde vom Klosterhof nach Niedergrün geleiten. Zu Künsdorf gehörten auch zuletzt die Einwohner verwaltungsmäßig, kirchlich und schulisch aber zu Zoppoten (Ronneberger 132). Nach Ronneberger 156 gab es 1345 folgende Zinsbauern: Cunradus dictus Ungewyter, Heinricus dictus Stůrme siler dictus Lyphart.
Vom Vorwerk ist noch der rechteckige Keller zu sehen. Das Gewölbe ist ein breitausladendes Spitzbogengewölbe. Der Eingang ist im rechten Winkel durch ein schmaleres Gewölbe eingegliedert. Die Scheitellinien der Gewölbe liegen in einer Ebene. Der Keller hat noch zwei Luken, die eine oben an der Scheitellinie links vom Eingang und die andere an der rechten Querseite. Der Mörtel war Split. Weitere Belege Schultze FN 4, Limmer II 458, Brückner 792, K 3, 4. Auf Grund der Flurform kann als Niedergrüner Flur das Gebiet von Künsdorf angesehen werden, das der Pößnigbach von dieser Gemarkung abtrennt (siehe Mtb. Hirschberg). Schätzquadrat 323, 19 ha. (Abschrift: Barth, S. 17/18)
Area:
Saale-Orla-Kreis
Evidence:
1. Niedergrün
1316 Nyderngrün (villa) UBV I 471.
1360 zu der nydergrune I 478.
1489 die wüstegrüne zwischen Weckersdorf und Leitlitz.
1495 Niederngrün.
1501 als Wüstung siehe A 34.
1510 Güter in Niederngrün; Lehnbrief für die v. Draxdorf, HAS GHA Invent. II Tit. X Nr. 10 c.
1527 die niedere grune, HAS RR H 15 S. 28.
1539 Niedergrün.
1541 Niederngrün und Wüstengrün, Ronneberger 155/6.
2. Niedergrün;
1590 zur Nidergrün (Künsdorf; Erb-Zins-Register der Herrschaft Schleiz (Stadtarchiv Greiz W 2) Fol II, S. 250)