Einband: Ledereinband mit goldgeprägtem Zierrücken: Rombenmuster vor und nach den beiden Rückentitelabschnitten (oben: Titel, unten: Autorenangabe und Jahreszahl) auf rotem Grund; blaufarben marmorierter Buchschnitt.
Bibliothekarische Foliierung: [1f. (= Vorsatzblatt)], f. 1r-94v.
zehnzeilig rastriert sind f.1r-94v; davon unbeschrieben: f. 48v
[spine title:] CONTE | SA | DE | NUMI | SERENADE | DEL SIG | CAL | DARA | L'ANNO | 1723
[title, f.1r:] Contesa de Numi | Terminata in applauso della S. C. C. Real | Maestà di Carlo Sesto | Imperador de Romani Sempre Augusto | Nel suo gloriosissimo Giorno | Natalizio. | L'Anno 1723. | in Praga. | La Poësia del Sigr Don Abate Fozio. | La Musica del Sig:r Ant:o Caldara vice Mstro di Capp:la di Sua | S: C: è Catt:ca M:
Vorsatzblatt, recto mit der gültigen Signatur und dem Stempel: "Staatliche Museen Meiningen | Inventar-Nr. [handschriftlich:] XI 4672/V NHs 14".
Auf f.1r: der durchstrichene Stempel "HOF CAPELLE | ZU | MEININGEN" und der Stempel mit mittigem Wappen:"HERZ[OGLICH]. S[ACHSEN]. MEINING[ISCHE]. ÖFFENTL[ICHE]. BIBLIOTHEK". Am unteren Rand ist die alte Signatur "F. No 69." notiert.
f.1v: "Cantano.", links darunter die Rollennamen und rechts die Namen der Interpreten: "Giove. [A] Sig:r Gaetano [Orsini]. | Gionone [A] Sig:ra Ambrevile. | Pallade [S] Sig:ra Borosini. | Apollo [S] Sig:r Giovanni | Marte [B] Sig:r Praun. | Coro di Numi."
Widersprüchlich die Angaben in der Literatur zu Signora Ambrevile [!] und zu Signora Borosini: MeerF 1961 nennt eine Altistin Anna d'Amberville, die ab 1721 Mitglied der Wiener Hofkapelle gewesen sei. Die Artikel in Kutsch-RiemensGSL4 zu Rosa Ambreville/Rosa Borosini führen Schwesternamen mit Eleonora/Anna und ordnen biographische Fixpunkte unterschiedlich zu. Beide Autoren erfassen die Sängerinnen als Beteiligte bei der Aufführung: J. J. Fux "Costanza e Fortezza" anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten von Kaiser Karl VI. und seiner Frau Elisabeth Christina zum König/zur Königin von Böhmen am 28. August 1723. Verwunderlich, dass "Sigra Borosini" im vorliegenden Manuskript bereits mit dem Namen ihres Gatten bezeichnet wird, obwohl die Hochzeit mit Francesco Borosini in Kutsch-RiemensGSL4 erst für das Jahr 1726 angenommen wird, hier aber die Sänger der Aufführung von 1723 aufgeführt sind.
Ebenfalls nicht zweifelsfrei ist die Besetzung der Rolle des Apollo mit Giovanni Vergelli oder dem Star am Wiener Hof der Jahre 1723-1725 Giovanni Carestini.
Orchesterinstrumente mit Soloaufgaben: bis zu 2 vlc, ob. Der bc ist ohne Bezifferung notiert.
Am Ende des Duetts "Cara sposa amato nume", f.48r: "Fine della prima | Parte."
Alle Arien und das Duett in Da-Capo-Form.
Comment on scoring: bc: b.. : cemb
Annotation:
Besetzung: S, A (2), B, Coro S, Coro A, Coro T, Coro B, vl (2), vla, bc, ob (2), fag, cemb
Inventar-Nr. Staatliche Museen Meiningen: XI 4672/V NHs 14
Wiener Kopie mit dem Besitzervermerk im vorderen Einbanddeckel: "A[nton]. V[lrich]. D[ux]. S[axoniae]. / 1727"
KöcF und HussO 2003 weisen das Werk zum Geburtstag des Kaisers mit einer Aufführung am 01. Oktober 1723 in Prag nach.
Literature:
Lawrence Bennett: A little known collection of early eighteenth century: Vocal music at Schloss Elisabethenburg, Meiningen, in: Fontes artis musicae: journal of the International Association of Music Libraries, Archives and Documentation Centres, 48(2001), S. 271-274.
Frank Huss: Die Oper am Wiener Kaiserhof unter den Kaisern Josef I. und Karl VI mit einem Spielplan von 1706 bis 1740, Wien 2003, S. 209.
Ludwig Köchel: Johann Joseph Fux, Hofcompositor und Hofkapellmeister der Kaiser Leopold I, Josef I und Karl VI von 1698 bis 1740 (repr.), Hildesheim 1974, S. 539, Nr. 595.
Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, München 2003, Bd. 1, S. 82.
John Henry van der Meer: Johann Josef Fux als Opernkomponist, Bilthoven 1961, Bd. 1, S. 38f.