Die Flurbezeichnung Anspann, Anspannwiesen, lässt die Vermutung aufkommen, dass es sich um ein ansteigendes Flurstück handelt, bei dem vorgespannt werden musste. Das trifft aber durchaus nicht zu. Bei Oberböhmsdort zum Beispiel wo Anspann zwei mal vorkommt, ist das Land ganz eben. In Oberkoskau wird Anspann richtig als Weideland bezeichnet, denn das Wort kommt von mhd [mittelhochdeutsch] espan her und bedeutet ein zur Viehweide dienendes Wiesenstück. Dort gibt es sogar einen Rehanspann. Nach Mielesdorfer Auskunft: "Wo nichts wächst, ist Anspann", lässt diese Bezeichnung auf geringwertigen Boden schließen. Mielesdorf hat einen Waldanspann. Anspann findet sich noch in Crispendorf an der Schafbrücke, in Göschitz, in Hirschberg, in Mödlareuth (Zu den aschpo = zu dem Anspann), Kulm, Saalburg, Stelzen, Posen, Ullersreuth.
Area:
Pößneck
Evidence:
Anspann (Behr, Bruno (1940): Oberländische Flurnamen – Flurnamen des Kreises Schleiz. Zeulenroda, S. 12)