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Die "Pulvermühle". Die Pinkertsche Schneidemühle, Ecke der Adalbert= und Talstraße, die von der Stadt angekauft worden ist, soll schon in nächster Zeit zum Abbruch gelangen. Noch vor wenigen Jahren lag diese Mühle frei, jetzt erheben sich in ihrer nächsten Umgebung ganze Häuserviertel. Diese Mühle ist ursprünglich Pulvermühle gewesen und war Besitz der Regierung. Erst 1775 gelangt sie in Privatbesitz. Diese Mühle ist wiederholt in die Luft geflogen, zum Beispiel 1712, 1730, 1793, 1802, 1804, 1821, 1837 und 1840. Hierauf wurde sie in eine Tabaksmühle, 1858/59 aber in die jetzige Schneidemühle umgewandelt. Zur Vermeidung von Zweifeln sei noch bemerkt, daß sich in der Nähe dieser Mühle eine zweite Pulvermühle, und zwar innerhalb der Umwallung, befand. Sie lag oberhalb des Kronenburger Wehrs und der kleinen Petermühle, wo sich jetzt das Restaurant Benedig Nr. 2 und die vom Benedig nach der Steinstraße führende Laufbrücke befindet. Sie soll 1582 errichtet worden sein. Ihre Anlage legt Zeugnis davon ab, mit welcher Leichtfertigkeit man früher bei der Pulververarbeitung verfuhr, denn nur so läßt sich erklären, daß die Müle so oft in die Luft geflogen war, nämlich in den Jahren 1643, 1656, 1660, 1713 und 1793. Da bei diesen Explosionen die benachbarten Häuser, besonders die nahe gelegene Steinmühle, sehr erheblich beschädigt wurden, hob man die Pulvermühle auf uns errichtete an ihrer Stelle eine Loh= und Graupenmühle, die man später zu einer Mahlmühle einrichtete. Zu dieser Mühle gehörte auch die ehemalige Salpeterhütte in der großen Ackerhofsgasse, deren Stelle jetzt die Militärbäckerei einnimmt. Auf einem Teil des benachbarten Geländes, der 1882 eingeweihten Moritzschule, stand sonst die Moritzbastion. Heute zeugt nur noch ein alter Turmrest an der Gerabrücke von dem Standort dieses Festungswerks und wo sonst der einsame Wachposten auf und ab Schritt, tummeln sich heute fröhliche Kinderscharen