Unterhalb von Rohnstedt am Graben links befindet sich eine Reihe von Obstgärten der Rohnstedter Nauern. Der Flurteil heißt heute "In den Weiden", mdal. "In den Widden". Dagegen heißt es in den Flurbüchern bis in die neueste zeit "In der Weisen", ein Acker "Vor der Weiden". Im neuen Flurbuche nach der Sep. ist vermerkt, dass dort die alte Zeidelweide des Ortes war, nur ging diese viel weiter hinunter. Bei den Feldern zwischen der heutigen Greußener Straße und dem Graben heißt es immer wieder: Acker, Sottel, geht durch die Weiden, durch die Zeil-oder Zielweiden, in der Ziel-oder Zeilweiden. Im Flurbuche 1671 erscheinen neben einzelnen Äckern in oder durch die Zeilweiden auch einmal "5 Acker die Zeilweiden" Besitzer Chr. Hopfe. Erst in den letzten Flurbüchern taucht bei gleicher Lage auch noch einige Male die Bezeichnung "In den Ziegelweiden" auf. Offentsichtlich wurde der Sinn des Wortes Zielweiden schon lange nicht mehr verstanden, sodass man es auf Ziegelweiden umdeutete Der Bauer Werner erinnert sich noch, dass sein Großvater die "Weiden" (Flurteil in den Weiden) mit "In der Ziegelwidden" bezeichnete. Diese sei bis hinunter zum heutigen Strebergartenstreifen gegangen, der bei der Gemeinde als "In der Neugelängen" bezeichnet ist. Weiter ergänzte Herr Werner, dass der Weg, der von der Greußener Straße an seinem Felde hinunter in die Weiden geht, dort nach links abbiegt und entlang der Weiden weitergeht, als "durch die Weide(n)" und "an der Weide(n) bezeichnet ist. Die Verquickung von Weide im Sinne von Viehweide und Wiede (Weidenbaum) zu "In den Widden" ist also eine Sache der heueren Zeit so wie die Umdeutung von Zielweiden zu Ziegelweiden.
Area:
Kyffhäuserkreis
Utilisation:
Unterhalb von Rohnstedt am Graben links befindet sich eine Reihe von Obstgärten der Rohnstedter Nauern.