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Sammlung H. Hild:
Der Name dieses bewaldeten Talabschnittes an der Grenze zur Orlamünder Flur setzt sich zusammen aus Molke = „grünlich-gelbes Käsewasser“ und md. born = „Quelle, Quellwasser“.
Das Quellwasser des bis zur Anlegung von Sprengtrichtern in diesem Talgrund befindlichen kleinen Tümpels soll früher eine Färbung wie Molkenwasser gezeigt haben. Ein Gewährsmann (Heinz Weber am 11.01.1986) bezeichnete den einstigen Tümpel allerdings als Rote Pfütze (siehe dort). Heute befinden sich hier mehrere, teils mit Wasser gefüllte Sprengtrichter, die im Rahmen von Munitionssprengungen nach dem 2. Weltkrieg entstanden.
Kreis:
Saale-Holzland-Kreis
Lage/Nutzung:
Archivmaterial und Dissertation B. Aehnlich:
Wald am Südwest-Rand der Flur südwestlich der Ortslage, an die Gemarkung Naschhausen grenzend
grenzt im Norden an Im Forst, im Osten an Im Mordtal, im Süden an die Gemarkung Naschhausen und im Westen an Im Kesseltal; Wald; Quellgebiet mit Teich
Belege:
Archivmaterial und Dissertation B. Aehnlich:
bey dem Molcken born (14,1; 1722); der Molckenborn (FlnS Hild, 1774); im Molckenborn (Vb5a, II, 1782); der Molkenborn genannt (VI2, 1821); im Molkenborn (VI8a, 1840); Im Molkenborn (14/34, o.J.); der Molkenborn (Flurkarte Grosseutersdorf, Tract. II, o.J.); der Molkenborn (Regesten Orlamünde II, S. 178, 1885); Molkenborn (Lö-be/Löbe, S. 528, 1891); Im Molkenborn (FK 2, 1937); Im Molkenborn (ThFlnA Jena, 1960); Im Molkenborn (Flurkarte 1960); Im Molkenborn (FK 2)
Sammlung H. Hild:
der Molckenborn (Gemeindearchiv Großeutersdorf Va 5 (Gemeinderechnung 1773/74), im Molckenborn (Erbzinsbuch Großeutersdorf 1782 II Blatt 261v/262), der Molkenborn (Flurkarte 1829 Tractus II), im Molkenborn (Gemeindearchiv Großeutersdorf Va 8 (Gemeinderechnung 1842/43))
Sprachwissenschaftliche Erläuterung:
Dissertation B. Aehnlich:
Molke geht zurück auf althochdeutsch molken ‘Molke, Quark’ (SchGl VI, S. 424), mittelhochdeutsch molken, molchen, mulchen, mulken ‘Milch u. was aus der Milch bereitet wird’ (Lexer 1992, Bd. 1, Sp. 2184), weshalb vermutlich eine Benennung nach der trüben Farbe des aus dieser Quelle emporsteigenden Wassers vorliegt (Hänse 2001a, S. 127). Tatsächlich soll das Wasser weißlich wie Molke gewesen sein, auch wenn die Quelle heute nicht mehr existiert (Regesten Orlamünde II, S. 178, 1885; Hild 1991, S. 3).
Born ist eine Quellenbezeichnung (Tyroller 1996, S. 1437) und steht für einen ‘natürlich fließenden, nicht gegrabenen Quellbrunnen zum unmittelbaren Schöpfen’ (Dittmaier 1963, S. 37); Börnchen ist die Diminutivform und bezeichnet eine kleinere Quelle. Der Name stellt sich zu althochdeutsch brunno ‘Brunnen, Quelle, Wasser; Ursprung’ (Schützeichel 2006, S. 62), mittelhochdeutsch brunne ‘Quell, Quellwasser, Brunnen’ (Lexer 1992, Bd. 1, Sp. 366); born ist die md.-nd. Form dazu mit r-Metathese (Göschel 1964, S. 178), welche ab dem 11. Jahrhundert auch in Thüringen auftritt und heute hier allgemein verbreitet ist (Küppersbusch 1931/32, S. 79, 87).