Verkehrsweg, Forstabteilung

(f) BW nach nach ahd. hoh, mhd. hoch für hoch. GW Lehnwort nach lat. strata für gepflasterten Weg; daraus ahd. straza, mhd. straze für Straße. Der s von Oberlind und n von Neufang belegte FlN nimmt Bezug auf die Höhenlage des Verkehrsweges zwischen Steinach- und Röthental, d. h. im Sinn einer hochgelegenen Straße, nicht einer Straße hohen Ranges. Die Hohe Straße verband bis in die frühe Neuzeit als regionaler Verkehrsweg den Raum Sonneberg mit dem Rennsteig bei Steinheid. In ihren Verlauf nutzte der Verkehrsweg zunächst die Wasserscheide zwischen Steinach und Föritz, querte bei Oberlind die Steinach und erreichte über den Rödnerweg und das Tal des Glasbachs Neufang. Ab Neufang wurde der Höhenrücken zwischen Steinach- und Röthental genutzt, um weiter über den Fellberg Steinheid und den Rennsteig zu erreichen, von wo aus sowohl der Raum Erfurt als auch Ostthüringen erreichbar war. Allerdings nahm die Hohe Straße gegenüber der Geleitstraße Nürnberg-Leipzig über Judenbach und den Sattelpass bereits während des späten Mittelalters einen nachgeordneten Rang ein. Trotzdem wurde für den regionalen Verkehr zwischen den Raum Sonneberg und Innerthüringen auch während der frühen Neuzeit die Straße genutzt. Nach dem Bau der neuen Chaussee Sonneberg-Steinach (1811) über den Schustershieb ging der Verkehr beträchtlich zurück, so dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Hohe Straße n von Neufang nur noch den Charakter eines Forstweges hatte. Zwischen 1933 und 1945 trug der obere Teil der Hauptstraße die offizielle Straßenbezeichnung Hohe Straße. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts wurde neben dem Verkehrsweg auch die Forstabteilung, die sich ö und w des Straßenverlaufs erstreckte als Hohe Straße bezeichnet.