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Sammlung Jens Hild:
Das althochdeutsche grioz und das mittelhochdeutsche griez bedeuten so viel wie „Sand, Kies“. In dem betreffenden Gelände ist tatsächlich Saalekies zu finden, weshalb diese Flur-bezeichnung durchaus zutreffend ist. In diesem Bereich wurde früher sogar Kies abgebaut. Unweit davon befindet sich der Flurteil „Im Sändig“.
Kreis:
Saale-Holzland-Kreis
Lage/Nutzung:
Archivmaterial:
Felder im Süd-Teil der Flur östlich an der Straße nach Rudolstadt, südlich bzw. nördlich am Horbengraben
läuft nach Norden hin spitz zu; grenzt im Osten an In der Mulde und In den krummen Gehren, im Süden an Im Sändig und im Westen an Am Griesbaume; Feld, Weg, Wiesenrand
Belege:
Archivmaterial und Dissertation Aehnlich:
auffn Grieße (Vb3, 1718); uffn Grieße (Vb3, 1718); aufn Grieße (Vb4, 1747); auf dem Gries (Vb5a, I, 1782); auf dem Gries (Vb5a, II, 1782); auf den Grieß (VI8a, 1840); auf dem Grieße (VI8a, 1840); auf den Gries (VI8a, 1840); auf den Gries (VI3, 1856); der Gries (Flurkarte Grosseutersdorf, Tract. III, o.J.); Im Gries (FK 3, 1937); Im Gries (ThFlnA Jena, 1960); Im Sändig, Im Gries (Flurkarte 1960); Im Gries (FK 3)
Sammlung Jens Hild:
bei dem griß am borgwege (Erbzinsbuch 1457), uffn Grieße (Erbzinsbuch Großeutersdorf 1718 (6)), aufn Griese (Gemeindearchiv Großeutersdorf 1747 Vb 4 Nr. 55), auf dem Gries/uffn Grieße (Erbzinsbuch Großeutersdorf 1782 I Bl. 49), der Gries (Flurkarte 1829 Tractus III)
Sprachwissenschaftliche Erläuterung:
Dieser in Thüringen häufige Flurname (Fischer 1956, S. 37) bezieht sich auf feines Geröll, also auf die natürliche Bodenbeschaffenheit (Tyroller 1996, S. 1436). Er stellt sich zu althochdeutsch grioz ‘(tonhaltige) Erde, Kies, Sand’ (SchGl IV, S. 56 f.), mittelhochdeutsch griez ‘Sandkorn, Sand, Kiessand; bes. Sand am Ufer u. am Grunde des Wassers; sandiges Ufer, Meeresstrand; sandbedeckter Platz, Kampfplatz’ (Lexer 1992, Bd. 1, Sp. 1080) und benennt sandige Plätze. Außerdem bezieht sich Gries in Einzelfällen auf eine ‘Kiesanschwemmung, Uferland’ (Göschel 1964, S. 188).