Hat Sibyllas Brief vom 27.04.1552 durch Erasmus von Minckwitz emfangen, Freude über ihre Gesundheit, Johann Friedrich selbst ist
ebenfalls gesund / Kaiser Karl V. hat Johann Friedrich durch seinen Rat Dr. Georg Sigismund von Seld und Antoine Perrenot de Granvelle
(den Bischof von Arras) von seiner kurz bevorstehenden Freilassung in Kenntnis gesetzt, die sicher und unabhängig von den übrigen, auf
Christi Himmelfahrt vertagten Passauer Verhandlungen erfolgen soll; Sibylla möge sich mit ihm freuen und Gott für seine Erhörung ihrer
Gebete danken; Georg von Amsdorf, der Überbringer dieses Briefes, wird ihr Näheres berichten / Johann Friedrich hatte Johann Friedrich
II. gebeten, Sibylla seinen letzten Brief von Johann Friedrich lesen zu lassen und ihn für das ausgebliebene Schreiben an Sibylla
selbst zu entschuldigen; Sibylla wird aus diesem Brief ersehen haben, dass Johann Friedrich seinen Sohn dringlich ermahnt hat, sich
auf keinem Fall mit Kurfürst Moritz von Sachsen gegen Kaiser Karl V. zu verbünden; dennoch befürchtet JF, dass seine untreu gewordenen
Räte und Diener den Sohn zu Ungehorsam sowohl gegen den Vater als auch gegen den Kaiser verführen werden; Johann Friedrich hat
beiliegend auch die betreffenden Diener ernstlich vermahnt und bittet Sibylla, nach ihren Möglichkeiten einen Beitritt Weimars zum
antikaiserlichen Bündnis abwenden zu helffen / Da Johann Friedrich sehr eilig und unleserlich geschrieben hat, möge Sibylla sich den
Brief von Wolf von Lauenstein oder Johann Rudolf vorlesen oder abschreiben lassen; Segenswünsche und Hoffnung auf baldestmögliches
Wiedersehen / Zitat der Lochauer Überschrift über Landgraf Ludwigs des Eisernen Bildnis