Empfang ihres Briefes vom 22.12.1550, Bedauern wegen ihrer neuerlichen Erkrankung, Gesundheitswünsche / Dank für ihre Gebete um
seinetwillen, Gottvertrauen / Johann Friedrich selbst ist gesund / Graf Wilhelm von Nassau-Dillenburg hat ihn besucht und berichtet,
dass Sibyllas Bruder, Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg, gesund sei und gemeinsam mit Erzbischof Adolf III. von Köln mit 300 Pferden in
Köln in Bereitschaft steht / Vorgestern ist Königin Maria von Ungarn eingetroffen; auch König Ferdinands von Böhmen Söhne Maximilian
und Ferdinand sind in Augsburg und verhalten sich Johann Friedrich gegenüber sehr freundlich; Hoffnung auf baldige Entlassung / Dank
für das Neujahrsgeschenk; das Hemd gefällt und passt ihm, aber die Tücher sind zu klein; es wären besser weniger, aber dafür größere
gemacht worden / Erwiderung der Neujahrswünsche, Hoffnung auf Wiedersehen im neuen Jahr, Übersendung eines goldenen Pfennigs mit
seinem Portrait / Segenswunsch, Diensterbietung / Ihre Antwort auf seine Erwähnung des Verstoßes gegen die Frauenzimmerordnung
enthielt viele, von ihr ganz ungewohnte Flüche und böse Worte, zu denen sein Brief ihr keinen Anlass gegeben habe; Johann Friedrich
weiß nicht, was in sie gefahren ist und verbittet sich derartige Reden; es werden wohl ihre bösartigen Jungfern dafür verantwortlich
sein, denn Sibylla könne ja nicht ernsthaft wollen, dass seine Diener ihm derartige Verstöße nicht melden und somit seinen Befehlen
zuwider handeln / Johann Friedrich hält es für die Wahrheit und nicht für eine Verleumdung ihrer Person, dass Hofmeisterin und
Jungfern über mehrere Tage bei Denstedt in Heusdorf gewesen seien; Unwille, dass Sibylla sich von den Jungfern dazu überreden ließ /
Sibylla möge seinetwegen gerne mit den Söhnen – freilich nur zu angemessenen Stunden – beisammen sein; er wird aber nicht dulden, dass
Jungfern und Hofmeisterin weiterhin gegen die Frauenzimmerordnung verstoßen und ihnen zu begegnen wissen; Johann Friedrich weiß aber,
dass Sibylla selbst nur insofern Schuld trifft, als sie sich hat überreden lassen / Segenswunsch