Teil IV: Bl. 127 – 173 · Italien 15. Jh. · 2 Wz.: jeweils Dreiberg · Lagen: V136 + VI148 + 2 V168 + (V–5)173 · in den ersten Lagenhälften sowie dem ersten Blatt der zweiten Lagenhälfte jeweils im Interkolumnium unten mittelalterliche Lagen- und Doppelblattzählung: A1 – A6 ... e1 – e5 · verzierte Reklamanten · Schriftraum 22–23 x 17 · 2 Spalten · 50 – 52 Zeilen · Goticoantiqua; erstes Lemma jedes neuen Buchstabens in vergrößerter Textualis · 1 Schreiber · rubriziert.
Teil V: Bl. 174 – 219 · Erfurt (?) 1447 · 5 Wz.: 4 x Dreiberg; 1 x Ochsenkopf · Lagen: 3 VI209 + V219 · 185v, 197v Reklamanten, stark beschnitten · Schriftraum 24–24,5 x 14–15 (174r – 212r); 25–26 x 14,5–15,5 (212v – 219r) · 208ra – 212rb 2 Spalten · 46 – 59 Zeilen (174r – 212r); 37 – 39 Zeilen (212v – 219r) · Bastarda · 1 Schreiber; identisch mit dem von Teil I · rubriziert.
Teil VI: Bl. 220 – 230 · 15. Jh. 2. Drittel · 1 Wz.: Ochsenkopf; Typ Piccard XII 981 (1439 – 1443) · Lage: (VI–1)230 · Textverlust: zwischen Bl. 221/222 ein Blatt · Schriftraum 22–22,5 x 14,5 (220r – 229r); 26–26,5 x 17–18 (229v – 230v) · 31 – 41 Zeilen (220r – 229r); 47 – 49 Zeilen (229v – 230v) · Bastarda · 2 Schreiber (A: 220r – 229r; B: 229r – 230v) · 220r, 229r Lombarden nicht ausgeführt.
Teil VII: Bl. 231 – 232; mit Teil VIII zu einer Lage zusammengebunden · 15. Jh. 3. Viertel · 1 Wz.: Turm; Typ Piccard II 344 (1457 – 1465) · Lage: (II+1)235 · Schriftraum 24,5–25,5 x 15,5–16 · 45 – 47 Zeilen · Bastarda · 1 Schreiber.
Teil VIII: Bl. 233 – 235; mit Teil VII zu einer Lage zusammengebunden · 15. Jh. 2. Drittel · 1 Wz.: Ochsenkopf; Typ Piccard VII 576 (1435 – 1438) · Lage: s. o. Teil VII · Textverlust: nach Bl. 233 ein bis zwei Blätter · Schriftraum 24–24,5 x 17–17,5 · 37 – 42 Zeilen · Bastarda · 1 Schreiber · 233r Lombarde nicht ausgeführt.
Dunkelbrauner Halblederband aus dem ersten Viertel des 16. Jh. mit Streicheisenlinien (vorne drei bzw. hinten zwei stehende, mit Diagonalbändern geteilte Rechtecke mit Streifenrahmen) und Einzelstempeln über Holz; Arbeit der Werkstatt Erfurt Peterskloster, 6. Periode (zwischen 1500 und 1520); verwendet sind u. a. die Stempel Schunke 1, Affe 13, Blüte Vierblatt 7a, 19 (= 30), Lilie 102, 271, Löwe 6 (= 123), 23a, 81 (= Greif 19), Pelikan 48, Rosette 501; Schunke 2, S. 85–87 (Hs. S. 87 genannt); P. Schwenke, Die Buchbinderei des Petersklosters, in: Theele S. 38–45 (verwendete Stempel teilweise abgebildet: Nr. 5, 19, 20, 22, 25, 28; Hs. S. 44 genannt) · Reste einer Mittelschließe · vorne als Ansatzfalz und hinten als Spiegel Fragmente aus einem auf Pergament geschriebenen lat. ANTIPHONAR (14. Jh. 1. Hälfte) mit gotischer Choralnotation auf vier Linien; erhalten (Spiegel): Teile der Liturgie zu Fronleichnam.
Teil V (Bl 174 – 219) 1447 von Otto Peffirkorn geschrieben (207v); von seiner Hand außerdem Teil I (Bl. 1 – 33): davon Bl. 1 – 22 vermutlich um die gleiche Zeit geschrieben; Bl. 23 – 33r frühestens 1449 begonnen, fortgeführt bis 1463 (vgl. die datierten Urkunden); Otto Peffirkorn clericus in zwei Urkunden von 1448 und 1449 als Zeuge (28r, 23v) sowie als procurator (29r; undatiert) genannt; Lokalisierung dieses Teils nach Erfurt aufgrund der Abschrift mehrerer, vor allem für St. Severi und St. Mariae in Erfurt ausgestellter Urkunden; 1443 ist ein Otto Pefferkorn de Willungen, 1444 ein Otto Pfefferkorn de Muenden in Erfurt immatrikuliert; vgl. Weissenborn S. 196 Z. 24, S. 202 Z. 38; ein Otto Peffirkorn clericus ist 1458 auch in einer päpstlichen Urkunde erwähnt; vgl. Rep. Germ. 7, Nr. 2498 · Teil IV (Bl. 127 – 173) in Italien geschrieben · aus dem Erfurter Benediktinerkloster St. Peter und Paul; vgl. die Besitzvermerke (15. Jh.): Liber sancti Petri in Erffordia (1r); [...] Sancti Petri in Erfordia (127r); verzeichnet im Katalog von 1783; vgl. den mit der Titelaufschrift des Rückenschilds (s. u.) nahezu gleichlautenden Eintrag bei J. Theele, Die Handschriften des Benediktinerklosters S. Petri zu Erfurt. Ein bibliotheksgeschichtlicher Rekonstruktionsversuch, Leipzig 1920, S. 65 Nr. 162 (mit irrtümlicher Zuordnung) · auf dem vorderen Buchdeckel Signatur des 16. Jh.: E XXXI · frühneuzeitliches Rückenschild mit Titelaufschrift: Vocabulariu<s> Juris cum aliis incompleti<s> · 1836 versteigert bei der Auktion der Bibliothek von Friedrich Gottlob Julius von Bülow († vor Mitte 1832), Stiftsregierungsrat in Beyernaumburg östlich von Sangerhausen in Sachsen-Anhalt · als Nr. 9 verzeichnet in Wolfgang Maximilian von Goethes Besitzliste Wien 1853 (Jena ThULB, Nachlass Wolfgang Maximilian von Goethe, Mappe f. 40, Nr. 1:1, 8v) · in die Handschrift eingelegt Papierstreifen (19. Jh.) mit Inhaltsangabe des Schlusses von GAIUS SALLUSTIUS CRISPUS: DE BELLO IUGURTHINO sowie querstehender Ziffer: 183 i · 22r Schreibsprache mitteldeutsch.
Literature:
Bettina Klein-Ilbeck und Joachim Ott, unter Mitarbeit von Gerhardt Powitz und Bernhard Tönnies: Die Handschriften der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Band 2: Die mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Signaturreihen außerhalb der Electoralis-Gruppe, Wiesbaden 2009, S. 174-179