Nota eorum quæ in hoc libro continentur. Oratio de laudibus astrologiæ habita a Bartholomeo Vespucio florentino in almo Patauio Gymnasio anno. M.d.vi. Textvs Sphaerae Ioannis De Sacro Bvsto. Expositio sphæræ Eximii artium & medicinæ doctoris Domini Fra[n]cisci Capuani de manfredonia. Annotatio[n]es no[n]nullæ eiusde[m] Bartholomei Vespucii hic ide iterfertæ Iacobi frabri [!] stapulensis Commentarii in eandem sphæra[m]. Reuerendissimi Domini Petri de aliaco Cardinalis & episcopi Cameracensis i[n] eandem quæstiones subtilissimæ numero xiiii. Reuere[n]dissimi episcopi D[omi]ni Roberti linconie[n]sis sphæræ co[m]pendiu[m]. Disputationes Ioa[n]nis de regio monte co[n]tra cremonensia delirame[n]ta. Theoricarum nouarum textus cu[m] expositione eiusdem Francisci Capuani omnia nuper diligentia summa emendata.
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Nota eorum quae in hoc libro continentur. Oratio de laudibus astrologiae ...
Peuerbach (1423-1461) studierte an der Wiener Universität und hielt dort später Vorlesungen über Astronomie und römische Dichter. Berühmt waren seine Vorlesungen über die Planetenbewegung. [1]
Er setzte die Tradition der Wiener Schule nach J. von Gmunden (um 1380-1442) fort und beeinflusste Regiomontanus (1436-1476), das überlieferte Wissen durch eigene Beobachtungen zu überprüfen, um damit die Grundlagen für selbständige Berechnungen zu gewinnen. Er befasste sich mit Instrumentenbau, Zeitrechnungswesen, Mondphasenberechnung, Kalenderwesen und versuchte als erster, Entfernung und Größe von Kometen zu bestimmen. [2]
Peuerbach war einer der ersten Astronomen des späten Mittelalters, der systematische Himmelsbeobachtungen durchführte, gehörte aber noch zu denen, die den Wahrheitsgehalt der alten Griechen nicht anzweifelten. Für Aristoteles (384-322 v.Chr.) liefen die Planeten in idealen Kreisbahnen um die Erde. Sie war das Zentrum der Welt, die wiederum die Erde kugelförmig und durch den Fixsternhimmel begrenzt umschloss. Aristoteles nahm zudem an, dass der Himmel mit 25 feststehenden Sphären gefüllt war, zwischen denen sich 24 weitere Sphären rotierend bewegten. Da er ausschloss, dass sich irgendetwas von alleine bewegt, setzte er voraus, dass jede Sphäre von höheren Wesen in Bewegung gehalten wurde.
Die Widersprüche, die alleine schon durch die Vereinigung der ptolemaeischen und aristotelischen Ideen entstanden, führten über Jahre zu einem Flickwerk an Erklärungen in der Astronomie. Trotzdem versuchte Peuerbach als einer der Letzten, auf der Grundlage des ihm überlieferten Wissens eine unanfechtbare Theorie zu entwickeln. Er ersann eine physikalisch-mechanische Theorie für die Planetenbewegung, die ungeteilten Beifall fand. [3]
Sein 1454 verfasster Zyklus über die Planetentheorie (Theoricae novæ planetarum), in welchem er sich auf Ansichten arabischer Gelehrter bezog, zeigt, dass sich seine Theorie deutlich von der bis dahin praktizierten geometrischen Sichtweise unterscheidet. Das Werk blieb fast ein Jahrhundert lang die Hauptquelle des astronomischen Studiums und erlebte 1473 etwa 60 Auflagen.
Diese Schrift war, in Fortsetzung der Sphaera mundi des Sacrobosco (?-1256), bis zum 17. Jh. das bedeutendste Lehrbuch der höheren Astronomie. [4]
Quellen:
[1] Zinner, Ernst: Astronomische Instrumente. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung. München 1956. – S. 463
[2] Gottwald, Siegfried: Lexikon bedeutender Mathematiker. Bibliographisches Institut. Leipzig 1990. – S. 367
[3] Kern, Ralf: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit (Bd.1). Verlag der Buchhandlung W. König. Köln 2010. – S. 107
[4] Wußing, Hans-Ludwig: Fachlexikon abc Forscher und Erfinder. Verlag Harri Deutsch. Frankfurt a.M. 1992. – S. 457
Illustration:
Druckerm. (Holzschn.), Ill. (Holzschn.), graph. Darst. (Holzschn.)
Extent:
[4], 94 [i.e. 98], 65 Bl.
Year(s) of publication:
1508
Place of Printing (by original item):
Veneta
Place of Printing (german):
Venedig
Fingerprint:
r-u* uoeR e.at opno 3 1508R
Origin of fingerprint:
Fingerprint nach Ex. der ThULB Jena
Annotation:
Die Vorlage enth. insgesamt 7 Werke
Der Autor der Theoricae novae planetarum Georg von Peuerbach ist beim Werk genannt
Kolophon: Impressio Veneta per Ioannem Rubeum & Bernardinu[m] fratres Vercellenses ad instantiam iunctæ de iunctis florentini Anno Domini. M.ccccc.viii. die. vi.mensis maii.
Signaturformel nach Ex. der ThULB Jena: a4, b-i8, k6, kk6, l-m8, n6, A-G8, H10 [Bl. H10 leer]