Apian (1495-1552) wurde in Leisnig geboren. Nach einem kur-zen Studium in Leipzig wechselte er an die Universität Wien. In Wien gehörte er zur zweiten mathematischen Schule und traf auf eine tief verwurzelte Mathematik mit einer stark astronomischen Ausrichtung. [1]
Über Landshut kam er 1527 nach Ingolstadt, wo er bis zu seinem Tod Professor der Mathematik war und die Universitätsdruckerei führte. [2]
Bekannt wurde er durch seine Landkarten, Schriften über Kometen, worin er auf die der Sonne abgekehrte Schweifrichtung hinwies, und durch Veröffentlichungen über verschiedene Geräte wie Sonnenuhren, Theodolit und Jakobstab. [3]
Der Entwicklung der Weltbilder setzte Apian kein neues Konzept hinzu. Vielmehr versuchte er, obwohl die Erklärungsversuche von N. Kopernikus (1473-1543) bekannt waren, das geozentrische Weltbild aufrechtzuerhalten. [4]
Die wissenschaftlichen Leistungen Apians liegen auf dem Gebiet der Astronomie und Geographie. Er führt eine Unterscheidung von Kosmographie, Geographie und Chorographie ein. Kosmographie ist jener Teil der Astronomie, der auf die Erde bezogen ist, Geographie ist die Darstellung der Erde auf Karten, und Chorographie ist die Darstellung einzelner geographischer Gegebenheiten mit Worten oder in der Kunst.
Die von Apian in seinem Hauptwerk Introductio Geographica veröffentlichten Sinustabellen des Regiomontanus (1436-1476) dienten als Rechenhilfe und als Tabellenwerk für sphärische Trigonometrie. [5]

Quellen:

[1] Kern, Ralf: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit (Bd.1). Verlag der Buchhandlung W. König. Köln 2010. – S. 320
[2] Gebhardt, Rainer: Rechenmeister und Cossisten der frühen Neuzeit. TU Bergakademie Freiberg. Freiberg 1996. – S. 139
[3] Zinner, Ernst: Astronomische Instrumente. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung. München 1956. – S. 233
[4] Gebhardt, Rainer: Rechenmeister und Cossisten der frühen Neuzeit. TU Bergakademie Freiberg. Freiberg 1996. – S. 139
[5] Gebhardt, Rainer: Rechenmeister und Cossisten der frühen Neuzeit. TU Bergakademie Freiberg. Freiberg 1996. – S. 139